Die Zeit nach 1918 war vor allem anfangs geprägt von politischer Instabilität, galoppierender Inflation und Weltwirtschaftskrise, was ab 1925 allmählich in das überging, was man als die "Goldenen Zwanziger Jahre" bezeichnet. Diese Zeit des Aufbruchs und Umbruchs gipfelte im Beginn des Nazi-Regimes, das in der "Hauptstadt der Bewegung" deutliche Spuren hinterließ. Hitlers großspurige Pläne führten ab 1933 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges und teils noch darüber hinaus zu intensiver Bautätigkeit in München.
Die politischen Wirren nach Ende der Monarchie und das Hin und Her zwischen Ausrufung des Freistaats und einer kurzen Phase als Räterepublik unter Kurt Eisner ließen in den Jahren 1919 und 1920 kein Oktoberfest zu. Stattdessen hab es 1919 ein kleineres "Volksfest" und 1920 ein "Herbstfest", auch "Ersatz-Oktoberfest" genannt. Doch die Münchner lieben „ihr“ Oktoberfest und so wurde ab 21. September 1921 auf Intervention der zivilen Schützenvereine und des "Verein zur Erhaltung des Oktoberfests" wieder ein „richtiges“ Oktoberfest gefeiert. Mit dem Ende der Monarchie stand – so fürchteten viele Münchner Bürger – die Zukunft des Oktoberfests auf wackligen Beinen. 1921 hatte "Ruprechts Gebirgsbahn" auf dem Oktoberfest Premiere – und stürzte von einer Windhose erfasst in sich zusammen und wurde total zerstört. Der Betreiber hatte, wohl um das Transportgewicht der schweren Stahlkonstruktion zu reduzieren, am Material gespart.
Das nächste Oktoberfest begann am 16. September 1922 und war das 100. tatsächlich durchgeführte. In den nächsten Jahren fiel das Fest immer wieder der galoppierenden Inflation zum Opfer. Als Ersatz gab es im Münchner Raum kleine und dennoch gut besucht Volksfeste.
1925 trotzte die Stadt den widrigen Randbedingungen und setzte auf die lokalgeschichtliche und wirtschaftliche Bedeutung des Festes. In diesem Jahr fand auch der festliche Einzug der Wiesnwirte erstmals in der bis heute gängigen Form statt. Neben den Bierburgen spielten neue, technisch immer aufwändigere Fahrgeschäfte und verschiedenartige Belustigungen wie Rennbahnen, "Völkerschauen" oder Abnormitätenschauen und Wettbewerben eine immer gewichtigere Rolle. Ebenfalls 1925 sowie dann 1927 fand das Zentrallandwirtschaftsfest wieder einen Platz auf der Theresienwiese nachdem es viele Jahre ausgefallen war.
Mit der Wiesn 1929 begann die Stadt damit, die Sehenswürdigkeiten rund um die Theresienwiese lichttechnisch hervorzuheben: St.-Pauls-Kirche, Bavaria und Ruhmeshalle wurden nachts mit Scheinwerfern angestrahlt. Im darauffolgenden Jahr trugen die Veranstalter der veränderten Verhältnissen Rechnung und setzten eine komplette Neuordnung durch: Die bisherigen Bierburgen wurden alle entlang der Wirtsbudenstraße angeordnet und Schausteller, Fahrgeschäfte und kleinere Buden an der parallel dazu verlaufenden Schaustellerstraße bzw. den verbindenden Querstraßen. An dieser Anordnung hat sich bis heute nichts grundsätzliches geändert.
Im Jahr 1933 kommen in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht; sie dominieren dann auch den Magistrat der Stadt München. In jenem Jahr findet erneut das Zentrallandwirtschaftsfest, ausgerichtet durch die Bauernkammern, statt. Wenig später werden die Bauernkammern "gleichgeschaltet", also aufgelöst. Damit verschwanden die seit 1811 mit dem Oktoberfest immer verbundenen Landwirtschaftsfeste vorerst von der Theresienwiese. Menschen jüdischer Abstammung und nicht linientreue Unternehmer werden nun nicht mehr für das Verabreichen von Speisen und Getränken oder zur Veranstaltung von Lustbarkeiten auf dem Oktoberfest zugelassen. Jüdische Personen durften fortan auch nicht mehr als Angestellte, Mitarbeiter, Aushilfen oder Mitspieler auf dem Fest tätig werden.
Als 1935 das 125-jährige Jubiläum des Oktoberfestes gefeiert wurde, nutzten Hitlerjugend und SA, Reichsnährstand und Arbeitsdienst den Trachten- und Schützenzug zur Präsentation. Die Wiesn war nun fest in der Hand der Nationalsozialisten. Im folgenden Jahr ordnete die Stadtverwaltung die ausschließliche Beflaggung der Festwiese mit Hakenkreuzfahnen an. Fahnen in den Landesfarben weiß-blau oder den Stadtfarben schwarz-gelb waren nun verboten. Im Jahr 1938 fand das Oktoberfest nur noch auf der Nordhälfte der Theresienwiese statt, die Südhälfte wurde vollständig als Rennplatz ausgebaut, auf dem die seit 1934 wieder abgehaltenen Pferderennen stattfanden. Die Straßen der Budenstadt der Wiesn wurden im Vorfeld des Oktoberfests 1938 von der Stadt asphaltiert. Die Sudetenkrise überschattete den Beginn des Festes, nach dem Abschluss des Münchner Abkommens am 29. September 1938 setzte dann auch ein normaler Ansturm auf das Festgelände ein. Zwei Tage später entschied der Münchner Stadtrat, die Wiesn um eine Woche, bis zum 16. Oktober zu verlängern.
1938 sollte nun für längere Zeit das letzte Oktoberfest gewesen sein. Am 1. September 1939 begann der Überfall auf Polen, und damit der zweite Weltkrieg. Da Kriege Leid und Verzicht bedeuten, führte der Kriegsbeginn, wie schon bei früheren Kriegen, zur Absage des Oktoberfests. Der Zweite Weltkrieg brachte über Deutschland und seine Einwohner bisher nicht dagewesene Zerstörung. In den Jahren des 2. Weltkrieges fand die Wiesn daher nicht statt. Lediglich 1940 gab es an in der Nähe, auf der Zirkuswiese an der Martin-Greif-Straße, vom 17. August bis 1. September ein kleineres, "Ersatz-Wies'n" genanntes Volksfest. Zehn Jahre lang, von 1939 an blieb die Theresienwiese verwaist. Während des Krieges wurden auf Teilflächen sogar Bunker errichtet. Erst 1949 gab es wieder ein richtiges Oktoberfest in der Stadt München.
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