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: "Ich würde keine Wetten auf ein Oktoberfest 2021 abschließen." Mit dieser Aussage wird OB Dieter Reiter aus der digitalen Bürgersprechstunde zitiert. Nachdem das Frühlingsfest bereits zumindest verschoben wurde (eventuelle Mai oder Juni), steht auch das Oktoberfest 2021 auf der Kippe. Bereits 2020 musste das Oktoberfest Corona-bedingt abgesagt werden - zu Recht! Und auch für 2021 sieht es nicht gut aus. OB Dieter Reiter will spätestens im Mai eine Entscheidung getroffen sehen.
Vieles spricht für eine Absage.
Die Corona-Pandemie ist noch nicht besiegt und die aktuellen Zahlen lassen nichts Gutes erwarten. Abgesehen von Impfungen setzen alle Maßnahmen, die aktuell getroffen werden, auf die Reduzierung von Kontakten. Und nicht umsonst, wurde mehrfach ein Alkoholkonsumverbot auf zentralen öffentlichen Flächen eingeführt, denn Alkohol enthemmt bekanntermaßen und mit zunehmendem Alkoholspiegel werden Regeln immer weniger eingehalten - nicht nur im Rahmen der Corona-Einschränkungen. Und die Zahlen der Wiesnbesucher, die jedes Jahr wegen Alkoholintoxikation in der Sanitätsstation ihren Rausch ausschlafen müssen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Abstände einzuhalten ist auf der Wiesn schon auf dem Gelände nicht einfach und die Vorstellung von Biertischen, die nur mit Abständen besetzt werden können, passt ebenfalls nicht zum größten Volksfest.
Ein weiteres Thema sind die vielen auswärtigen Besucher, darunter auch viele, die aus dem Ausland extra anreisen. Bei Flugreisen mag das in Zukunft durch Tests vor Abflug gemildert sein, aber wir wissen mittlerweile alle, dass diese Tests eine frische Infektion nicht erkennen können. Nicht umsonst hat Japan beschlossen, die Olympischen Spiele dieses Jahr ohne auswärtige Besucher zu veranstalten - das Risiko wäre zu groß. Dazu kommt, dass viele per Auto oder Zug anreisen, wo die Kontrollen noch schwerer umzusetzen sind.
Wiesn nur für Geimpfte und Getestete?
Natürlich könnte man rund um das ohnehin eingezäunte Gelände Teststationen einrichten - hat ja mit den Gepäckstationen auch nach Anlaufschwierigkeiten gut funktioniert - doch dabei vergisst man gerne eines: Beim Gepäck konnte jeder selbst darauf achten, kleinere Taschen mitzubringen. Den Nachweis eines Tests oder einer Impfung müsste jeder erbringen! Und so man sich vor Ort testen lässt, dauert es einige Minuten, bis das Ergebnis da ist, und dann muss das Ergebnis - optimalerweise in digitaler Form - übermittelt und dann auch noch am Einlass kontrolliert werden. Entsprechend müssten auch Impfnachweise geprüft werden. Beides inklusive der Prüfung, dass es sich auch um die getestete oder geimpfte Person handelt! Aus dem Volksfest würde sehr schnell ein Kontrollmonster. Selbsttests hierfür als ausreichend anzusehen verbietet sich von selbst! Und ganz außen vor ist bei diesem Gedankenspiel noch das Personal...
Und selbst, wenn man diese Punkte unter Kontrolle kriegen könnte: Der ÖPNV ist selbst mit dem aktuell bestehenden Lockdownchen für Pandemiezeiten oft zu voll. Zustände, wie sie während des Oktoberfests normal sind, bei denen man dicht an dicht in den Bussen und Zügen zusammengepresst steht, kann keiner wollen.
Dezentrale Wiesn?
Eine Wiederholung des Experiments mit der dezentralen Wiesn kann für Münchner vielleicht noch interessant sein - vor allem, weil Familien die verteilten Standorte viel stressfreier besuchen können - , aber für das Gros der Schausteller kann es kaum mehr als ein Trostpflaster sein. Und das Projekt der Wirtshaus-Wiesn hat schon 2021 zu viel Verstimmungen und Unverständnis geführt.
Die Ampel für die Wiesn steht auf dunkelorange - passend zur Inzidenz.
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