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: Michel Belcijan, Einsatzleiter der Sanitätswache auf der Wiesn, berichtete auf der Halbzeit-Pressekonferenz vom bisherigen Verlauf. Er berichtete von einem Rückgang um 30 Prozent bei den Patienten und führt das neben dem Besucherrückgang auf zunehmende Vernunft bei den Wiesn-Besuchern zurück. Außerdem haben sich die technischen Neuerungen bewährt. Das Telemedizin-System IRIS wird sehr gut angenommen und hilft den Mitarbeitern auf dem Gelände bei ihrer Arbeit spürbar. Aber auch das mobile CT – kurzfristig in einem Container hinter dem Behördenhof aufgebaut – hat einige unklare Befunde geklärt. Bei bisher 13 Patienten konnte so beispielsweise eine gefährliche Gehirnblutung erkannt und schnell der richtigen Versorgung zugeführt werden.
Ebenfalls sehr gut angenommen wurde der 24-Stunden-Betrieb in der Sanitätswache. Ursprünglich wurde er eingeführt, um Patienten nicht nur wegen der Schließzeiten des Geländes in Kliniken verlegen zu müssen. Durch den Nachtbetrieb ist deren Versorgung und Überwachung nunmehr rund um die Uhr gesichert. Das allein hat die "Abgabequote" an Kliniken um 30 Prozent auf nun 6 Prozent gesenkt.
Diesen Nachtbetrieb nutzen mittlerweile auch die anderen Rettungsdienste und liefern nachts den einen oder anderen geeigneten Patienten in der Sanitätswache ab. Allein in der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden 16 Patienten über Nacht eingeliefert, da Kliniken abgemeldet waren.
Es gibt aber anscheinend Wiesn-Besucher, denen es in der Sanitätsstation richtig gut gefällt. Ein Amerikaner hat gleich drei Nächte in Folge seinen Rausch in der Sanitätsstation ausgeschlafen. Nach einer deutlichen Ermahnung durch den Chefarzt der Aicher-Sanitätsstation verließ er nach der dritten Nacht das "Hotel Aicher" und kam bisher nicht wieder.
Generell sind etwa die Hälfte der Einsätze erwartungsgemäß alkoholbedingt. Bei den restlichen Einsätzen handelt es sich nur selten um ernsthafte Verletzungen. Viel öfter ist unpassendes Schuhwerk oder ein etwas wackeliger Gang beim Verlassen eines Festzeltes, die zu kleineren chirurgischen Einsätzen führen.
Die Zahlen der ersten Woche (bis Sonntag, 1:30 Uhr)
Patienten gesamt: 2603 (2019: 3577)
Einsätze auf dem Gelände: 1106 (2019: 1194)
Abtransporte absolut: 137 (2019: 333)
Ärztliche Versorgungen: 1590 (2019: 1644)
Abtransportquote: 5% (2019: 9%)
CT Untersuchungen: 80
"Wir als Sanitätsdienstleister sind mit dem Verlauf der ersten Halbzeit des Oktoberfestes 2022 mehr als zufrieden. Im Gegensatz zu Wiesn-Wirten, Schaustellern und den Marktkaufleuten freuen wir uns über sinkende Besucherzahlen, zumindest wenn es sich um die Besucher unserer Sanitätswache handelt. Weniger ist für uns daher meistens mehr, und ich glaube die Kollegen der Polizei und der Feuerwehr pflichten mir an dieser Stelle auch für ihren Bereich bei." so Michel Belcijan, Oktoberfest-Einsatzleiter der Aicher Ambulanz Union.
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