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: Wer erwartete, dass es nach zwei Jahren Pandemie-Pause viele aufregende neue Fahrgeschäfte gibt, wird eher enttäuscht sein - selbst so manches Fahrgeschäft, das man aus der Vergangenheit kannte, hat es dieses Jahr nicht auf die Wiesn geschafft. Manch einer wird sich gleich gar nicht beworben haben. Und leider hat es auch das alteingesessene Russenrad, dass sonst immer bei den Dulten auf dem Mariahilfplatz stand, ist dieses Jahr nicht auf der Wiesn vertreten: Was schon 2019 drohte, ist jetzt Tatsache geworden. Der TÜV hat die Zulassung verwehrt.
Aber gerade auf der Oidn Wiesn gibt es nach wie vor viele schöne, alte Fahrgeschäfte zu bestaunen und zu fahren - vor allem für alle, die es eher gemütlich haben wollen. Gemütlich geht es auch in der Krinoline vor der Oidn Wiesn zu, einem Karussel, das sich nicht nur um die eigene Achse dreht. Die Plattform "torkelt" zusätzlich noch auf und ab. Die Auszeit hat der Betreiber, Matthias NIederländer, genutzt, um den Anbau für die Blaskapelle mit richtigen Schiebefenstern zu versehen. Die alten Klarsichtfolien in den Fensterausschnitten haben ausgedient - die Kapellen wird es freuen!
// Hier Bild mit Baumi und Pretzl in der Gondel https://cs01.rz.iq4n.net/f/5245Neu ist dieses Jahr ein kleines Fahrgeschäft namens "Ballonfahrt", das für kleine und große Fahrgäste geeignet ist. Die Gondeln für maximal je zwei Erwachsene und Kinder sind Heißluftballonen nachempfunden und über jede Gondel "schrebt" ein bunter Ballon. DIe Gondeln selbst können sich um die eigene Achse drehen, der komplette Gondelkranz steigt, sich drehend, langsam an einem Zentralmast empor und senkt sich dann wieder.
Etwas wilder, aber immer noch Kindertauglich (ab 6 Jahren) ist das ebenfalls neue Fahrgeschäft "Circus CIrcus", Hier hängen die Gondeln an langen Armen, von denen sie in die Höhe befördert werden.
Die Sanitätsstation rüstet auf
// Bild vorm CT-Container https://cs01.rz.iq4n.net/f/3301Eine Neuheit, die die meisten WIesnbesucher hoffentlich nicht zu sehen bekommen, steht hinter dem Behördenhof: ein mobiles CT. Weniger als zwei Wochen hat es von der Idee bis zum fertig aufgestellten Container gedauert.
Hintergrund des Ganzen ist es, die Kliniken in und um München zu entlasten. Bisher mussten insbesondere Patienten mit blutenden Platzwunden sicherheitshalber meist in eine der umliegenden Kliniken eingeliefert werden, um eine schwerwiegendere Verletzung mit Blutungen auszuschließen. Das senkt dabei nicht nur die Belastung der Kliniken, sondern reduziert auch die vielen Transportfahrten der RTWs vom Wiesngelände zu den Kliniken.
Eine weitere Verbesserung hatte die Aicher Ambulanz Union bereits in einer eigenen Konferenz vorgestellt: IRIS - ein Assistenz-System, mit dem die Ärzte aus der Sanitätsstation heraus die Tragenteams auf dem Gelände unterstützen können.
Die auffälligste Neuerung und einen Besuch wert, ist dieses Jahr defintiv das komplett neu gebaute Zelt der Hacker-Pschorr Bräurosl. Viel helles Holz, optisch viel Luft und - für die Besucher nicht sichtbar - eine Bierpipeline, die unter der Galerie entlang verlegt ist und zu den einzelnen Schänken führt.
// https://cs01.rz.iq4n.net/f/4129Ein Highlight ist ab diesem Jahr beim Anstich im Schottenhamel zu sehen: Der 2019 verstorbene SPD-Politiker und langjährige Wiesn-Stadtrat Hermann Memmel hatte seit 1986 die Anzapf-Schlegel gesammelt. Seine Söhne haben nun die Sammlung inklusive einem passenden, erweiterbaren Regal der Wiesn übergeben - gleich inklusive Jahresschildern für die nächsten Jahre. Anlass für die Sammlung von Hermann Memmel war, dass 1985 nach dem Anstich die Anzahl Schläge nicht mehr nachvollzogen werden konnte, da der Schlegel zwischenzeitlich schon weiter genutzt worden war. Seither wird der Schlegel immer sofort nach dem Anstich gesichert. Die meisten Schlegen sind beschriftet - mindestens mit der Anzahl Schlegel und meist auch mit einer Unterschrift des jeweiligen Oberbürgermeisters. Der 2019er Schlegel wurde von Oberbürgermeister Dieter Reiter persönlich in sein Fach gehängt. Nach dem Anstich wandert die Wand samt Inhalt aber bereits aus dem Zelt hinaus und wird sicher verwahrt fürs nächstes Jahr. Wer einmal vor der Sammlung steht und sich wundert, dass unter dem Schild mit der Jahreszahl 2001 kein Schlegel hängt: Er ist nicht verschwunden, sondern es gab 2001 wegen des vorausgegangenen Attentats in den USA keinen Anstich im üblichen Sinne.
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