: Schon vor der offiziellen Schluss-PK des Oktoberfests zieht die Bundespolizei eine vorläufige "positive" Bilanz ihres Einsatzes im bahnpolizeilichen Aufgabenbereich. Schwerpunkte waren die Wiesnbahnhöfe Hauptbahnhof und Hackerbrücke. Hier sorgten die Beamten für eine sichere Reisendenlenkung. "Das ist uns zu 100 Prozent gelungen", sagte Einsatzleiter, Leitender Polizeidirektor Steffen Quaas. Trotz einiger schwieriger Situationen, gab es auch zahlreiche positive Rückmeldungen und ausdrückliche Dankesworte von Passanten. Insgesamt waren 250 Bundespolizistinnen und -polizisten im Einsatz.
Der Lautsprecherkraftwagen an der Hackerbrücke hat sich mittlerweile zu einem beliebten Selfie-Motiv entwickelt. DIe dort stationierten Kommunikationsbeamten hatten aber bei zwei Vorfallen am 29. September (Riss der Oberleitung wegen eines metallbeschichteten Ballons) und am 3. Oktober (Prüfung der Oberleitung nach Funkenschlag) richtig viel zu tun. Bei beiden Fällen fuhren über mehrere Stunden keine S-Bahnen durch die Stammstrecke. In dieser Zeit leisteten die Mitarbeiter der Bundespolizei einen wertvollen Beitrag bei der Information der Wiesngäste an der Hackerbrücke und deren Weiterleitung zu ihren Zielen. Die Bundespolizei hob hier die gute Zusammenarbeit mit Berufsfeuerwehr München und DB Sicherheit hervor.
Auch wenn das Ziel, Straftaten nach Möglichkeit im Vorfeld zu verhindern, nicht immer gelungen ist, weist die vorläufigen Bilanz ein Minus bei den registrierter Straftaten aus. Stand Samstag 24 Uhr wurden 404 Straftaten registriert (Vorjahr 423). Mit 45 einfachen und 14 gefährlichen Körperverletzungen, 12 Widerstandsdelikten und 7 tätlichen Angriffen gegen Einsatzkräfte waren die Zahlen ebenfalls leicht rückläufig.
Bei den Beleidigungen (31) gibt es ein ebenso ein leichtes Plus zu vermelden wie bei den Diebstählen (61) und Sachbeschädigungen (59), darunter u.a. Graffiti-Straftaten. Leicht rückgängig sind allerdings die Beleidigungen auf sexueller Basis (6).
Fest- bzw. Ingewahrsamnahmen gab es fast ausschließlich im Hauptbahnhof München (17).
Erheblich gestiegen ist die Zahl der Platzverweise (253).
Wegen zehn gefährlicher Eingriffe in den Bahnverkehr hat die Bundespolizei strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. In 36 Fällen wurden Personen im Gleis gemeldet, wodurch es - vorrangig im Bereich der S-Bahnstammstrecke - zu Störungen im Bahnverkehr kam. Zahlreiche Ordnungswidrigkeiten wurden wegen unerlaubtem Betreten von Bahnanlagen angezeigt.
Insgesamt hat sich die hohe Präsenz für die Bundespolizei bewährt, auch wenn ein Polizeibeamter verletzt wurde. In 135 Fällen wurde Erste Hilfe geleistet - meist wegen starker Alkoholisierung von Wiesn-Heimfahrern. In 120 Fällen wurden Streitigkeiten unter Reisenden und Bahnhofsbesuchern geschlichtet.
Der Einsatzleiter der Bundespolizei, Leitender Polizeidirektor Steffen Quaas, zeigt sich "mit dem hohen Engagement, der zu Schwerpunktzeiten gemeinsam im Einsatz befindlichen rund 250 Bundespolizistinnen und -polizisten sehr zufrieden. Ich danke ausdrücklich für die personelle Unterstützung aus dem gesamten Bundesgebiet - trotz der sehr hohen personellen Belastungen, u.a. durch den aktuellen Einsatz an allen deutschen Auslandsgrenzen. Dank sehr guter und professioneller Zusammenarbeit mit allen Sicherheitspartnern konnten wir uns auf den bahnpolizeilichen Bereich konzentrieren. Die von der Bundespolizei erwartete Sicherheitsleistung im Bahnbereich konnte für die Stadt, die Bahn und deren Reisenden wieder abgerufen werden".
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