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190. Münchner Oktoberfest
20. September - 5. Oktober 2025
Update:

Der Sanitätsdienst ist mit der Wiesn 2025 zufriedenIntensive, aber erfolgreiche Wiesn

Das 190. Oktoberfest hat mit vielen Extremen aufgewartet. Die Aicher Ambulanz hatte mit 910 Versorgungen am 1. Wiesn-Tag einen neuen Rekord zu vermelden. Aber auch während der Sperrung am 2. Wiesn-Mittwoch hatte die Sanitätsstation zu tun - sie betreute Mitarbeitende, Bedienungen und Schausteller im Museumzelt auf der Oidn Wiesn. Insgesamt zieht die Aicher Ambulanz eine positive Bilanz.

Foto:  (Foto: Robert Auerbacher)
Aicher Ambulanz (Foto: Robert Auerbacher)

: Für den Sanitätsdienst des Oktoberfests war es eine intensive, aber dennoch insgesamt erfolgreiche Wiesn. An drei der 16 Tage war das Team mit außergewöhnlichen Herausforderungen konfrontiert: Am ersten Wiesn-Samstag mit einem neuen Rekord an Patientenzahlen: mit 910 Versorgungen, übertraf er die bisherige Rekordzahl vom 2. Oktober 2023 (703 Patienten), die wenige Tage später, am 8. Wiesn-Tag mit 724 Patienten gleich nochmal gerissen wurde. Ein weiterer herausfordernder Tag war der 1. Oktober mit der Sperrung bzw. dem verspäteten Öffnen des Geländes. Die Bombendrohung ging an keinem spurlos vorbei und die Sanitätsstation hatte trotz gesperrtem Gelände gut zu tun. Im Museumszelt auf der Oidn Wiesn wurde eine Betreuungsstelle für Mitarbeitende, Schausteller und Bedienungen eingerichtet. Unterstützt vom Kriseninterventionsteam konnten sich dort all jene aufhalten, die wegen der Sperrung nicht an ihre Arbeitsplätze konnten. Die zwischenzeitlichen Überfüllungen des Geländes - teils mit Sperrungen der Zugänge verbunden - konnten dank guter Vorausplanung gemeistert werden. Es wurde jeweils rechtzeitig Tragenteams jenseits der Wirtsbudenstraße postiert, so dass die Verfügbarkeit gewährleistet war.

Insgesamt wurden 6.824 Patientinnen und Patienten versorgt und betreut, was einem Anstieg um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Verglichen mit dem Jahr 2023 zeigt sich jedoch ein deutlicher Rückgang (2024: 5.346, 2023 8.157). Das Jahr 2024 war ein ausgesprochen ruhiges Jahr. Trotz der, im direkten Vergleich, hohen Zahl war die Anzahl schwerer Erkrankungen und Verletzungen niedriger als in früheren Jahren. Durch die umfangreichen Möglichkeiten in der Sanitätswache sank die Abtransportquote weiter von 2,9 Prozent 2024 auch auf nunmehr 1,6 Prozent. Oder anders gesagt: Von 200 behandlungsbedürftigen Patientinnen und Patienten mussten nur drei Personen in eine Münchner Klinik gebracht werden.

Die Tragenbesatzungen rückten, Stand heute morgen, zu 2.076 Einsätzen aus (2024: 1.753) und erreichten die jeweilige Einsatzstelle auf dem Festgelände durchschnittlich innerhalb von knapp unter 4 Minuten (3 Minuten und 53 Sekunden, damit 16 Sekunden schneller als 2024).
Hielten sich die alkoholbedingten, internistischen und chirurgischen Einsätze in den Vorjahren meist die Waage, ist der Anteil alkoholbedingter Notfälle auf 40 Prozent gestiegen, während die internistischen Fälle nur noch 26 Prozent ausmachen. Chirurgische Verletzungen sind mit 34 Prozent im Anteil nahezu gleichgeblieben. Die Zahl der Übernachtungsgäste ist mit 139 Patientinnen und Patienten in der Überwachung gegenüber 2024 (189) deutlich gesunken. Auch das CT kam seltener zum Einsatz (125 Fällen gegenüber 234 im Vorjahr). Dass es dennoch seine Berechtigung hat, zeigt nicht zuletzt ein Fall vom 3. Wiesn-Wochenende: Ein 55-jähriger kam mit Kopfschmerzen in die Sanitätswache und wurde - nachdem sich herausstellte, dass sein Kopf unliebsame Bekanntschaft mit einem Gegenstand gemacht hatte, im CT untersucht. Bei dieser Untersuchung kam nicht nur eine deutliche Hirnblutung zutage, sondern auch noch ein Tumor im Stirnlappen, der bisher noch nicht bekannt war. Der Patient hatte damit Glück im Unglück und wurde direkt zur entsprechenden Weiterbehandlung an eine Klinik übermittelt. So erschreckend die Diagnose ist, so positiv ist es, wenn sie frühzeitig getroffen werden kann, da sich so die Heilungschancen verbessern.
Auf gleichbleibend niedrigen Niveau war die Versorgung von alkoholisierten Jugendlichen: 30 Minderjährige mussten wegen einer Alkoholintoxikation behandelt werden (2024: 27). Der insgesamt höchste gemessene Atemalkoholwert lag bei 3,8 Promille - nicht alle Patienten, bei denen eine Alkoholintoxikation festgestellt wurde, waren noch in der Lage, erfolgreich einen Atemalkoholtest durchzuführen.

Was dennoch auch von dieser Wiesn in Erinnerung bleiben wird, sind die beiden Todesfälle unter den Schaustellern. Selbst das Schnelle und konsequente Eingreifen der Sanitätsdienstmitarbeiter konnte diese Todesfälle in Folge von Herz-Kreislauf-Versagen nicht verhindern.

Der Sanitätsdienst dankt allen eingesetzten Kräften für ihren engagierten und professionellen Einsatz während der Wiesn 2025 und den Partnerorganisationen für die hervorragende Zusammenarbeit.

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